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IoPT Anliegenmethode

Identitätsentwicklung und Traumabewältigung

Wer bin ich? Diese Frage ist für uns Menschen von grundlegender Bedeutung. Unter Identität versteht man das echte, authentische und psychisch gesunde Selbst eines Menschen.

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Bereits in frühester Kindheit haben Bindungs- und Beziehungserfahrungen einen prägenden Einfluss auf unsere Identität. Werden wir als Kind belastenden oder traumatisierenden Erfahrungen ausgesetzt, kann dies zu frühen Entwicklungs- und Bindungstraumata führen und unsere gesunde Ich-Entwicklung erheblich blockieren.

Frühe Verletzungen, die wir in der Kindheit und sogar vorgeburtlich erfahren, können unser Leben unbemerkt beeinflussen. Während Schwangerschaft und früher Kindheit werden unsere psychischen und neuronalen Grundlagen geprägt. Erlebt ein Mensch eine Situation, die ihn überfordert, spaltet die Psyche die nicht aushaltbare Realität vom fühlenden Bewusstsein ab und verdrängt sie ins Unbewusste. Dies kann zu psychischen Spaltungen und Überlebensmechanismen führen.

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Die Identitätsorientierte Psychotraumatheorie und die Anliegenmethode nach Prof. Dr. Franz Ruppert haben – wie der Name schon sagt – das Ziel, die gesunde Identität eines Menschen zu stärken. Die Anliegenmethode fördert eine gesunde Selbstentwicklung und bringt Klarheit in vielfältige Traumafolgen und Symptome. Sie stützt sich auf Erkenntnisse der Bindungs- und Trauma-Forschung und berücksichtigt dabei Ergebnisse aus Studien rund um Schwangerschaft und Geburt.

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Anliegenmethode

Die Anliegenmethode ist eine Form von Aufstellungsarbeit, genannt "Selbstbegegnung". Und ist als eine neue therapeutische Option anerkannt. Die ursprüngliche Aufstellungsmethode des Familienstellens wurde von Franz Ruppert in nationalen sowie internationalen Forschungsseminaren laufend weiter entwickelt und vertieft.

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Wie entsteht Trauma?

Ein Psychotrauma entsteht, wenn ein Erlebnis so überwältigend ist, dass es von unserer Psyche im Moment des Geschehens nicht verarbeitet werden kann. Dabei spielen unsere individuelle Reaktion, frühere Erfahrungen und der daraus resultierende innere Zustand eine wesentliche Rolle.

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Traumatisierende Ereignisse wie Unfälle, sexualisierte Gewalt, der Verlust eines geliebten Menschen oder tiefe Kränkungen können zu einem Trauma führen. Besonders gravierend ist es, wenn wir von Menschen verletzt werden, von denen wir abhängig sind und die wir lieben – wie zum Beispiel in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Frühe Prägungen, unbewusste Traumata, Erziehung und negative Glaubenssätze können dazu führen, dass wir uns nicht mehr ganz oder „falsch“ fühlen. Aufgrund dieser Erfahrungen wird unser Unterbewusstsein geprägt.

Definitionen und Wissenswertes im Lexikon auf dieser Website. 

 

Spaltung

Bei einer Traumatisierung spaltet sich die Psyche in drei Bereiche: den Trauma-Anteil, einen Überlebensanteil und den weiterhin gesunden Anteil. Typische Schutzreaktionen sind Verdrängung, Verharmlosung, Verschweigen und Abspaltung. Zwar bleiben diese Erlebnisse dem bewussten Gedächtnis verborgen, doch sie sind körperlich in allen Details gespeichert und beeinflussen unbewusst unser Fühlen, Denken und Handeln. Obwohl wir uns nicht erinnern können, lassen sich Traumata an unseren Überlebensstrategien erkennen.

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Häufig zeigen sich Traumafolgen in wiederkehrenden, schwer lösbaren Konflikten – etwa in Beziehungen – oder in Vermeidungsverhalten. Überlebensstrategien können sich in Ablenkung, Dissoziation oder dem Gefühl äußern, „neben sich zu stehen“ oder alles „wie durch eine Glasscheibe“ wahrzunehmen. Eine Spaltung bleibt bestehen, auch wenn die tatsächliche Gefahr längst vorbei ist.

 

Integration und Heilung

Durch eine behutsame Integration in kleinen Schritten und in einem sicheren Rahmen können abgespaltene Anteile wieder in die Psyche aufgenommen werden. Dadurch beruhigen sich Überlebensstrategien und auch unser Nervensystem findet zurück in einen ausgeglichenen Zustand. Für diesen Prozess ist es nicht erforderlich, das Trauma noch einmal vollständig zu durchleben.

 

Ziele der Selbstbegegnung

  • Klärung persönlicher Lebensfragen

  • Persönliche Freiheit und gesunde Autonomie

  • Verdrängte und unbewusste Traumata erkennen und verarbeiten

  • Verarbeitung und Integration real erlebter traumatischer Ereignisse

  • Erkennen von Fremdgefühlen und Lösung aus Symbiosetrauma

  • Lösung aus Verstrickungen mit dem mehrgenerationalen Familiensystem

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Die Anliegenmethode
in der Einzelsitzung:

Vorbereitung
  • Wir hatten bereits ein Vorgespräch.

  • Bei unserer ersten Sitzung lernen wir uns persönlich kennen und besprechen Fragebogen und Stammbaum.

  • Auf dieser Basis erkläre ich Dir die wichtigsten Aspekte der IoPT, und Du kannst Fragen stellen.

 

Dein Anliegen
  • Überlege Dir, welches Thema Du erforschen möchtest und was Du mit der Selbstbegegnung erreichen willst.

  • Teile Deine Gedanken mit mir, bis Dein Anliegen klar ist, und formuliere es dann in einem Satz.

  • Wähle daraus drei Schlüsselwörter, darunter immer „Ich“.

 

Selbstbegegnung
  • Bei der Einzelarbeit stellst Du Deine Anteile mithilfe von Platzhaltern auf.

  • Du gehst selbst auf die Platzhalter, spürst Resonanzen, Dynamiken, Gefühle oder Abwehrmechanismen.

  • So entsteht ein Bild Deiner inneren Struktur. Bei Bedarf können zusätzliche Platzhalter für wichtige Personen eingesetzt werden.

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Ermitteln und Wahrnehmung
  • Wahrnehmung vertrauen

  • ​Es geht darum, heute eine Sprache für diese Wahrheit zu finden, dabei kann Schmerz an die Oberfläche kommen. Emotionaler Schmerz und körperliche Phänomene dürfen angemessen erlebt werden.

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Innere Verbundenheit
  • Es braucht Mut, sich den abgespaltenen Anteilen zuzuwenden, doch das Ergebnis ist ein größeres Gefühl von Kraft und innere Verbundenheit.

  • Deine Identität wird klarer und freier von alten Zuschreibungen und Identifikationen.

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Klarheit und Leichtigkeit
  • Am Ende fassen wir zusammen, was sich gezeigt hat, und mögliche nächste Schritte werden deutlich.

  • Der Prozess ist oft leichter als gedacht und kann Freude bringen, wenn Heilung alte Verletzungen löst und Glückshormone freigesetzt werden.

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Kurz gesagt: Was ist Trauma?

 

Trauma ist eine seelische Wunde, die nach einer überwältigenden Erfahrung nicht von selbst verheilt. Schon kleinste Vernachlässigungen können für ein Kind bedrohlich sein, weil es die Situation als lebensgefährlich empfindet. Entscheidend ist nicht das objektive Ausmaß des Geschehens, sondern wie das Kind das Erlebte wahrnimmt.

  • Es passiert etwas, das zu schnell, zu plötzlich oder zu viel ist.

  • Mit den vorhandenen Ressourcen kann das Ereignis nicht bewältigt werden.

  • Das Geschehen wird als Bedrohung erlebt, Stressreaktionen wie Flucht und Kampf setzen ein.

  • Wenn Flucht und Kampf unmöglich sind, folgt eine Notabschaltung: Erstarrung, Dissoziation, Spaltung.

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Spaltet sich die Psyche in gesunden Anteil, Trauma-Anteil und Überlebensanteil, zeigt sich dies oft erst Jahre später in vielfältigen Symptomen und inneren Konflikten.

An welchen Folgen von Trauma leidest Du heute?

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  • Vermeiden auslösender Situationen (Trigger)

  • Wiedererleben in Form von Bildern, Gefühlen oder Körperempfindungen (Flashbacks)

  • Ständige Anspannung, Schreckhaftigkeit, Ängste, Panik

  • Burnout, Depression, Erschöpfung, Überforderung, Rückzug, Isolation

  • Erhöhter Konsum von Alkohol, Medikamenten oder Drogen als Beruhigungsversuch

  • Beziehungsprobleme

  • Persönliche und berufliche Krisen

  • Destruktive Muster, Blockaden, Selbstsabotage, Angst vor Veränderung

  • Körperliche und psychosomatische Beschwerden

  • Schlaf- oder Konzentrationsstörungen

 

Häufig treten diese Symptome erst viele Jahre nach dem belastenden Ereignis auf. „Die Zeit heilt alle Wunden“ gilt leider nicht für Psychotrauma.

Spaltungsmodell
Anteile nach Trauma


Traumatisierte Anteile

 

  • Die traumatisierten Anteile speichern die Erinnerung an das Trauma und den Schmerz (Einsamkeit, Panik, Angst, Verzweiflung) der nicht zu bewältigen war

  • Sie bleiben auf der Entwicklungsstufe zum Zeitpunkt der Spaltung/Trauma stehen

  • Sie können getriggert werden

  • Sie erzeugen stetige Unruhe in der Psyche/Seele


Überlebens-Anteile

 

  • Sichern das Überleben in der Trauma-Situation

  • Bewachten die psychische Spaltung

  • Erzeugen weitere Spaltungen, Kompensationen und Illusionen

  • Ignorieren und lenken ab

  • Vermeiden Erinnerungen an das Trauma

  • Kontrollieren die Trauma-Anteile und andere Menschen

  • Laden eigene Traumagefühle auf andere ab

 

Gesunde Anteile

 

  • Können die Realität offen wahrnehmen

  • Können Gefühle angemessen erleben und ausdrücken

  • Vertrauen und Urvertrauen in andere Menschen und das Leben

  • Können sich gut erinnern

  • Wollen Klarheit und Wahrheit

  • Können emotionale Bindungen eingehen

  • Erkennen und Lösung verstrickter Bindungen

Die Dynamik zwischen den drei Anteilen Deines Selbst

  • Das traumatisierte Selbst möchte gesehen und ausgedrückt werden und die unverarbeiteten Erfahrungen abschließen. Damit gerät es häufig in Konflikt mit dem Überlebens-Ich.

  • Dein gesundes Selbst verfolgt ähnliche Ziele wie das traumatisierte Selbst: Es strebt nach Integration, Ganzheit und innerem Frieden – und steht ebenfalls im Konflikt mit dem Überlebens-Ich.

  • Das Überlebens-Ich hat jedoch nur ein einziges Ziel: die bestehenden Spaltungen aufrechtzuerhalten.

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Jeder Mensch erlebt innere Ambivalenz und Konflikte, wenn er eine Therapie beginnt. Das ist normal. Es kann sehr hilfreich sein, diese Dynamik nach und nach zu verstehen und dadurch Vertrauen zu gewinnen.

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Gib Dir selbst ein Versprechen:
Versprich Deinem traumatisierten Selbst, dass Du die nötige Arbeit tun wirst.

Adresse

Hi-Tec Haus

Wanistr. 7

CH-8422 Pfungen/Winterthur

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Niemand schafft alles allein – ich unterstütze Dich mit Herz und Fachwissen. 

Janine M. Baumann
Trauma- und EMDR-Therapeutin
 

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