Das menschliche Bindungsverhalten ist tief im limbischen System unseres Gehirns verankert. Die Bindungsmuster werden in unseren Familien über Generationen weitergegeben. Als einzelner Mensch sind wir ein Glied in einer Kette, die sich durch die Jahrhunderte zieht. Bindungsmuster können sich in verschiedenen Kulturen und Familiensystemen unterscheiden. In Partnerschaften können Bindungsmuster gut zueinander passen oder einander entgegenlaufen.
Wenn du Mama (und Papa) werden möchtest, kann es sinnvoll sein, sich dieser Bindungsmuster der beiden Familien bewusst zu werden.
Mit bewusster Arbeit sind die Bindungsmuster veränderbar.
Als (werdende) Eltern ist es sehr empfehlenswert, sich gut vorzubereiten, die eigenen Kindheitserfahrungen kritisch zu betrachten und seelische Verletzungen aufzuarbeiten. Als Mama und auch als Papa wirst du einen großen Einfluss auf dein Kind haben. Und dabei kann die Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen, wenn es um deine Beziehung zu deinem Kind geht. Dein Kind kann längst vergessene Gefühle in dir wecken, obwohl sie im Grunde nichts mit deinem Kind zu tun haben, sondern eben mit deiner Vergangenheit. Es ist so wichtig, dass wir uns mit unserer eigenen inneren Kritiker auseinandersetzen, damit wir nicht zu viel schädliche Auswirkungen an die nächste Generation weitergeben.
Mehr als alles andere steht uns das im Weg, was wir selbst als Babys und Kinder mitbekommen haben. Wenn wir uns nicht bewusst werden, wie wir erzogen wurden und welches Erbe auf uns lastet, kann dieses Erbe auf uns zurückfallen.
Unser eigener Mangel an Vertrauen, unser Pessimismus, unser Selbstschutz, der unsere Gefühle blockiert, und unsere Angst, von Gefühlen überwältigt zu werden – all das kann uns im Weg stehen.
Das Wichtigste am Elternsein ist die Beziehung zwischen Mama, Papa und dem Kind. Wenn man sich Menschen als Pflanze vorstellt, wäre diese Beziehung der Boden, in dem sie wurzeln. Sie unterstützt, schützt, nährt, erlaubt Wachstum - oder hemmt es. Ohne eine Beziehung, auf die es sich verlassen kann, ist das Sicherheitsgefühl eines Kindes beeinträchtigt. Das Ziel soll sein, dass diese Beziehung eine Kraftquelle für das Kind ist, und eines Tages für dessen Kinder.
Wir alle brauchen sichere Bindungen.
Um den Themenbereich der Bindungsmuster und der Weitergabe von Generation zu Generation vertieft zu verstehen, ist es unabdingbar, sich auch der Traumaforschung zu widmen.
Weitere Artikel zur Vertiefung und Ergänzung werden folgen.
- Transgenerational
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