top of page

EMDR - Grundlagen & häufige Fragen


Was ist EMDR?

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (auf Deutsch: Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung). Es ist eine psychotherapeutische Methode, die ursprünglich für die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen entwickelt wurde und heute auch bei vielen anderen psychischen Belastungen eingesetzt wird.


Wie funktioniert EMDR?

EMDR beruht auf der Annahme, dass das Gehirn über einen natürlichen Mechanismus zur Verarbeitung belastender Erlebnisse verfügt. Bei Trauma oder starker Überforderung kann dieser Mechanismus blockiert sein – Erinnerungen bleiben „unverdaut“ im Nervensystem gespeichert.

Durch bilaterale Stimulation (z. B. Augenbewegungen, Töne oder Klopfen) wird das Gehirn angeregt, diese Erinnerungen zu verarbeiten und neu einzuordnen. Dadurch verlieren sie ihre überwältigende Wirkung und werden in die persönliche Lebensgeschichte integriert.


Ist EMDR wissenschaftlich anerkannt?

Ja. EMDR ist international sehr gut erforscht und in vielen Leitlinien (z. B. der WHO und der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie) als wirksame Behandlungsmethode anerkannt.



Häufige Fragen zu EMDR

Muss ich mein Trauma detailliert erzählen? Nein. Bei EMDR muss das Ereignis nicht im Detail geschildert werden. Der Fokus liegt auf den inneren Bildern, Gefühlen und Körperempfindungen – nicht auf der Nacherzählung.

Wie fühlt sich EMDR an? Viele erleben die Sitzungen als intensiv, aber zugleich entlastend. Häufig kommt es zu einer spürbaren Reduktion von Stress, Angst oder innerer Anspannung.

Ist EMDR nur für Trauma geeignet? Nein. Es wird erfolgreich auch bei Ängsten, Depression, Trauer, Burnout, psychosomatischen Beschwerden oder blockierenden Glaubenssätzen eingesetzt.

Wie lange dauert eine Behandlung? Das ist individuell. Manche spüren nach wenigen Sitzungen deutliche Erleichterung, bei komplexeren Themen ist ein längerer Prozess sinnvoll.

Kann EMDR belastend sein? Die Methode kann intensive Gefühle hervorrufen. Deshalb ist eine sichere therapeutische Begleitung wichtig. Belastungen werden Schritt für Schritt bearbeitet, sodass neue Stabilität entsteht.

Für wen ist EMDR nicht geeignet? Nicht sinnvoll ist EMDR in akuten Psychosen, bei unbehandelten schweren Suchterkrankungen oder wenn keine ausreichende Stabilität vorhanden ist.


Einsatzgebiete von EMDR

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

  • Ängste, Phobien, Panikattacken

  • Depressionen & Burnout

  • Trauer & Verlust

  • belastende Kindheitserfahrungen

  • psychosomatische Beschwerden

  • negative Glaubenssätze


Zusammenfassung

EMDR ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode, um belastende Erinnerungen und blockierte Emotionen zu verarbeiten. Sie wirkt schonend, ohne dass traumatische Ereignisse im Detail besprochen werden müssen, und kann in vielen Lebensbereichen helfen, Stress und Leidensdruck zu verringern.

Kommentare


bottom of page